Förderung exekutiver Funktionen

Basis für erfolgreiches Lernen

Als exekutive Funktionen bezeichnet man in der Gehirnforschung geistige Fähigkeiten, die das menschliche Denken und Handeln steuern. Wenn wir Kinder dazu ermahnen, „sich zu beruhigen“ oder „besser aufzupassen“, fordern wir Verhaltensweisen auf, die dem exekutiven System zugeordnet werden.

Die Fähigkeiten, sich zu beruhigen, seine Aufmerksamkeit zu lenken bzw. sich auf etwas zu konzentrieren, Informationen zu speichern und mit den gespeicherten Informationen zu arbeiten, sich Ziele zu setzen, eine zielgerichtete Zeiteinteilung zu machen gehören zum exekutiven System und werden vom Stammhirn gesteuert.

Diese Steuerzentrale ist erst bei jungen Erwachsenen voll ausgebildet. Exekutive Funktionen beeinflussen jedoch bereits im Kindes- und Jugendalter die Lernleistung und die sozial-emotionale Entwicklung. Gut trainierte exekutive Funktionen sind eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und kontrollierten Umgang mit den eigenen Emotionen. Daher ist es wichtig, diese Gehirnfunktionen zu Hause, im Kindergarten und in der Schule gezielt zu fördern.

Exekutive Funktionen sind für höhere geistige Leistungen, sowie sozial-emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von grosser Bedeutung. Sie ermöglichen es uns, unser Denken und Verhalten zu steuern sowie kontrolliert mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Besonders in herausfordernden Situationen befähigen sie uns, bewusst und überlegt zu handeln.

Das exekutive System lässt sich in drei Teilaspekte untergliedern: das Arbeitsgedächtnis, die Inhibition bzw. die Impulskontrolle und die kognitive (=geistige) Flexibilität. Diese drei Aspekte sind unabhängig voneinander, arbeiten in ihrer Funktion aber eng zusammen. Verschiedene Anforderungen benötigen unterschiedliche Gewichtungen im exekutiven System. So wird in einer Situation beispielsweise mehr das Arbeitsgedächtnis und in einer anderen mehr die Flexibilität beansprucht.